Acigöl-Nevsehir ist eine Caldera in der Zentral-Türkei. Eine Autobahn, welche die Städte Acigöl und Nevsehir verbindet, durchquert
die Caldera. Die elliptische, 7 × 8 km messende Caldera ist Teil einer gebietsweise bedeckten größeren und älteren Caldera, auf
deren Grund sich eine Gruppe von Maaren, Aschenkegeln, Lava-Domen und basaltischen Lavaströmen bildeten.
Drei Gruppen von Obsidian-Lavaströmen wurden datiert: Die ältesten Lavaströme entstanden vor 190.000 bis 180.000 Jahren, einige
Lavadome datieren von vor etwa 75.000 Jahren und auf dem westlichen Caldera-Boden befinden sich einige 20.000 bis 15.000 Jahre
alte Krater. Die letzte ungenau datierbare Eruption ereignete sich um 2080 v. Chr. (± 200 Jahre). Ascheablagerungen überdecken
römisch-kappadokische Artekfakte aus der Zeit um 2.300 bis 1.850 v. Chr. Die höchste Erhebung des Caldera-Rands, der Lavadom
Kocadag Tepe, hat eine Höhe von 1689 m.
Höhe: 3'916 m
Vulkan Nr.: 213010 / 0103-01
Der massive, erodierte Stratovulkan Erciyas Dagi bedeckt eine Fläche von 1'300 Quadratkilometern. Der aktuelle Vulkankegel entstand
vor rund 900'000 Jahren innerhalb einer älteren Caldera. Mehrere Kegel und Lavadome befinden sich überwiegend an der Nordflanke.
Die jüngsten datierten Gesteinsablagerungen von einem dazitischen Lavastrom haben ein Alter von 83'000 Jahren. Die letzte
bekannte explosive Eruption wurde mit Hilfe der Radiokarbonmethode auf 6'880 v. Chr. datiert.
Höhe: 1'957 m
Vulkan Nr.: 213011 / 0103-011
Der basaltische Schildvulkan Karaca Dag liegt in der Südost-Türkei, etwa 100 Kilometer nördlich der syrischen Grenze. Es liegen
keine gesicherten Daten über den letzten Ausbruch vor, allerdings lassen Satelliten-Beobachtungen auf ein Alter von mehreren
Lavaströmen von lediglich einigen wenigen Tausend Jahren schliessen.
Höhe: 2'948 m
Vulkan Nr.: 213020 / 0103-02
Der Stratovulkan Nemrut Dagi ist der am westlichsten gelegene einer Gruppe von Vulkanen beim Van-See in Ost-Anatolien und der
einzige, welcher in historischer Zeit ausgebrochen ist. Die letzte Eruption ereignete sich an der Ost-Flanke des Vulkans am
27. Oktober 1650. Der Gipfelbereich wird von einer Caldera beherrscht, in welcher sich drei Kraterseen befinden. Der Vulkan
entstand vor ca. 1 Million Jahren. Vor etwa 250'000 Jahren entstand bei einer mächtigen Eruption ein 60 km langer Lavastrom,
welcher die Aufstauung des Van-Sees bewirkte. Im Verlauf dieses Ausbruchs bildete sich die Caldera mit einer Ausdehnung von
9 x 5 km. Im Inneren der Caldera befinden sich Obsidian-Lavaströme sowie etwa zwei Dutzend Aschekegel.
Höhe: 4'158 m
Vulkan Nr.: 213021 / 0103-021
Der basaltische bis rhyolitische Stratovulkan liegt unmittelbar nördlich des Vansees. Der Vulkan besitzt den zweithöchsten Gipfel
des Landes und ist von einem Gletscher bedeckt. Die Entstehung des Vulkans begann mit andesitischen und dazitischen Lavaströmen
abwechselnd mit Basaltlagen sehr flüssigen Magmas. Anschliessend bildete sich über dem zentralen Krater ein grosser Lavadom.
Die Flanken des Vulkans sind ebenfalls überdeckt mit mehreren Lavadomen und pyroklastischen Aschekegeln, insbesondere auf der
Nord-, Süd- und Ost-Seite des Vulkans. Im unteren Bereich der Süd-Flanke befindet sich das Aygirgölü-Maar mit einem Durchmesser
von 1,5 km. Während der letzten Aktivitäts-Phase entstanden mächtige basaltische Lavaströme mit einer Länge von bis zu 30 km.
Die letzte basaltische Eruption ereignete sich um etwa 8'050 v. Chr.
Höhe: 2'145 m
Vulkan Nr.: 213022 / 0103-022
Der Schildvulkan Girekol Tepe liegt unmittelbar nördlich des Nordausläufers des Vansees und nordöstlich der ostanatolischen Stadt
Ercis. Der Vulkan entstand im Pleistozän und Holozän. Letzte Forschungen ergaben keine vulkanischen Ablagerungen mit einem Alter
jünger als 360'000 Jahre.
Höhe: 3'514 m
Vulkan Nr.: 213030 / 0103-03
Der Tenduruk Dagi ist ein Schildvulkan, welcher sich rund 1'800 m über die Hochebene von Dogubayazit nahe der iranischen Grenze
erhebt. Er liegt südlich des Vulkans Ararat. In einer Caldera, welche nach Süden aufgebrochen ist, befinden sich zwei Aschenkegel.
Im östlichen dieser beiden Krater befindet sich ein See mit warmem Wasser. Aus dem westlichen Krater ergossen sich in der
Aufbauphase einige mächtige, sehr dünnflüssige Lavaströme, welche eine Fläche von 500 Quadratkilometern bedecken. Nach der
Bildung einer Caldera ereigneten sich einige Flankeneruptionen aus einer von Norden nach Süden verlaufenden Eruptivspalte.
Es bildeten sich Lavadome und basaltische Pahoehoe-Lavaströme, die sich in nördliche und südliche Richtung bis in eine Entfernung
von 10 bis 20 Kilometern erstrecken. Während der letzten Aktivitätsphase bildeten sich zwei grosse basaltische Lavaströme und
Aschenkegel an der Nordost- und Südost-Flanke. Vor etwa 2'500 Jahren ereignete sich ein Ausbruch an der Südost-Flanke, Gas-
und Asche-Eruptionen fanden letztmals 1855 statt.
Höhe: 5'165 m
Vulkan Nr.: 213040 / 0103-04
Der Stratovulkan besitzt zwei Gipfel. Er ist der höchste, volumenmässig mächtigste und östlichste Vulkan der Türkei. Der Doppelvulkan
bedeckt eine Gesamtfläche von 1'000 Quadratkilometern. Dem Aufbau des Ararat folgten ausgedehnte Flankeneruptionen aus einer von
Norden nach Süden verlaufenden Spalte. Es bildeten sich einige Aschenkegel und Lavadome sowie einige pyroklastische Kegel. Der
Vulkan scheint im 3. Jahrtausend vor Christus sehr aktiv gewesen zu sein, da die pyroklastischen Ablagerungen Artefakte und
Reste von menschlichen Behausungen und Siedlungsreste aus dieser Zeitspanne bedecken. Historische Aufzeichnungen berichten von
phreatischen Eruptionen und pyroklastischen Strömen in der Zeit um Juli 1840.
Höhe: 3'000 m
Vulkan Nr.: 213050 / 0103-05
Das Vulkanfeld Kars Plateau entstand im Pliozän bis Mitte des Pleistozäns im Nordosten der Türkei.