Die Vulkane in der Türkei


Kula

Höhe: 750 m

Vulkan-Nr.: 213000 / 0103-00

Das Vulkanfeld von Kula besteht aus mehreren Aschenkegeln südwestlich der Stadt Selendi. Die Krater und Maare haben ein Alter zwischen 1,1 Millionen und 10'000 Jahren. In einer ersten Phase wurden innerhalb einer Caldera mehrere Lavaströme ausgestossen. Die zweite und dritte Ausbruchsphase ereignete sich in einem von Osten nach Westen verlaufenden Grabensystem. Es ist nicht bekannt, wann sich die letzten Eruptionen im Gebiet Kula ereigneten.

Karapinar Field

Höhe: 1'302 m

Vulkan Nr.: 213001 / 0103-001

Das basaltische Vulkanfeld Karapinar besteht aus 5 Aschenkegeln, 2 Lavafeldern und mehreren Maaren und Explosionskratern. Das Vulkanfeld liegt südwestlich des Stratovulkans Karacadag. Der 300 m hohe Meke Dagi ist der grösste Aschenkegel von Zentral-Anatolien. Die Explosionskrater und Maare liegen entlang einer von Südwesten nach Nordosten ausgerichteten Linie. Es ist nicht bekannt, wann sich die letzten Eruptionen im Gebiet des Vulkanfelds ereigneten.

Hasan Dagi

Höhe: 3'253 m

Vulkan Nr.: 213002 / 0103-002

Der Stratovulkan Hasan Dagi besitzt zwei zentrale Kegel mit einer Höhe von 3'253 m respektive 3'069 m. Eine Caldera mit einem Durchmesser von 5 km beherrscht das Gipfelgebiet des Vulkans. Bei mehreren Eruptionen wurden Lavaströme ausgestossen, es entstanden Lavadome und pyroklastische Ströme zerstörten mehrere nahegelegene Dörfer. Das geschätzte Gesamttotal ausgeworfener Eruptionsprodukte wird auf 354 Kubikkilometer geschätzt, welche ein Fläche von 760 Quadratkilometern bedecken. Im Gipfelgebiet des Vulkans befinden sich schwache Fumarolenaktivitäten und im Winter bleiben Teile des Kraters schneefrei was darauf hindeutet, dass der Vulkan noch nicht erloschen ist.

Gollu Dag

Höhe: 2'143 m

Vulkan Nr.: 213003 / 0103-003

Der Göllü Dag ist ein aus rhyolitischem bis rhyodazitischem Material bestehender Lavadom. Obsidian-Ablagerungen wurden auf ein Alter von 1,33 Millionen bis 844'000 Jahren datiert. Eine grosse Anzahl von Aschenkegeln befinden sich entlang einem von Norden nach Süden ausgerichteten Spaltengebiet. An der Westseite des Göllü Dag befinden sind einige Gebiete mit heissen Quellen und hydrothermaler Aktivität.

Acigol-Nevsehir

Höhe: 1'689 m

Vulkan Nr.: 213004 / 0103-004

Acigöl-Nevsehir ist eine Caldera in der Zentral-Türkei. Eine Autobahn, welche die Städte Acigöl und Nevsehir verbindet, durchquert die Caldera. Die elliptische, 7 × 8 km messende Caldera ist Teil einer gebietsweise bedeckten größeren und älteren Caldera, auf deren Grund sich eine Gruppe von Maaren, Aschenkegeln, Lava-Domen und basaltischen Lavaströmen bildeten. Drei Gruppen von Obsidian-Lavaströmen wurden datiert: Die ältesten Lavaströme entstanden vor 190.000 bis 180.000 Jahren, einige Lavadome datieren von vor etwa 75.000 Jahren und auf dem westlichen Caldera-Boden befinden sich einige 20.000 bis 15.000 Jahre alte Krater. Die letzte ungenau datierbare Eruption ereignete sich um 2080 v. Chr. (± 200 Jahre). Ascheablagerungen überdecken römisch-kappadokische Artekfakte aus der Zeit um 2.300 bis 1.850 v. Chr. Die höchste Erhebung des Caldera-Rands, der Lavadom Kocadag Tepe, hat eine Höhe von 1689 m.

Erciyes Dagi

Höhe: 3'916 m

Vulkan Nr.: 213010 / 0103-01

Der massive, erodierte Stratovulkan Erciyas Dagi bedeckt eine Fläche von 1'300 Quadratkilometern. Der aktuelle Vulkankegel entstand vor rund 900'000 Jahren innerhalb einer älteren Caldera. Mehrere Kegel und Lavadome befinden sich überwiegend an der Nordflanke. Die jüngsten datierten Gesteinsablagerungen von einem dazitischen Lavastrom haben ein Alter von 83'000 Jahren. Die letzte bekannte explosive Eruption wurde mit Hilfe der Radiokarbonmethode auf 6'880 v. Chr. datiert.

Karaca Dag

Höhe: 1'957 m

Vulkan Nr.: 213011 / 0103-011

Der basaltische Schildvulkan Karaca Dag liegt in der Südost-Türkei, etwa 100 Kilometer nördlich der syrischen Grenze. Es liegen keine gesicherten Daten über den letzten Ausbruch vor, allerdings lassen Satelliten-Beobachtungen auf ein Alter von mehreren Lavaströmen von lediglich einigen wenigen Tausend Jahren schliessen.

Nemrut Dagi

Höhe: 2'948 m

Vulkan Nr.: 213020 / 0103-02

Der Stratovulkan Nemrut Dagi ist der am westlichsten gelegene einer Gruppe von Vulkanen beim Van-See in Ost-Anatolien und der einzige, welcher in historischer Zeit ausgebrochen ist. Die letzte Eruption ereignete sich an der Ost-Flanke des Vulkans am 27. Oktober 1650. Der Gipfelbereich wird von einer Caldera beherrscht, in welcher sich drei Kraterseen befinden. Der Vulkan entstand vor ca. 1 Million Jahren. Vor etwa 250'000 Jahren entstand bei einer mächtigen Eruption ein 60 km langer Lavastrom, welcher die Aufstauung des Van-Sees bewirkte. Im Verlauf dieses Ausbruchs bildete sich die Caldera mit einer Ausdehnung von 9 x 5 km. Im Inneren der Caldera befinden sich Obsidian-Lavaströme sowie etwa zwei Dutzend Aschekegel.

Suphan Dagi

Höhe: 4'158 m

Vulkan Nr.: 213021 / 0103-021

Der basaltische bis rhyolitische Stratovulkan liegt unmittelbar nördlich des Vansees. Der Vulkan besitzt den zweithöchsten Gipfel des Landes und ist von einem Gletscher bedeckt. Die Entstehung des Vulkans begann mit andesitischen und dazitischen Lavaströmen abwechselnd mit Basaltlagen sehr flüssigen Magmas. Anschliessend bildete sich über dem zentralen Krater ein grosser Lavadom. Die Flanken des Vulkans sind ebenfalls überdeckt mit mehreren Lavadomen und pyroklastischen Aschekegeln, insbesondere auf der Nord-, Süd- und Ost-Seite des Vulkans. Im unteren Bereich der Süd-Flanke befindet sich das Aygirgölü-Maar mit einem Durchmesser von 1,5 km. Während der letzten Aktivitäts-Phase entstanden mächtige basaltische Lavaströme mit einer Länge von bis zu 30 km. Die letzte basaltische Eruption ereignete sich um etwa 8'050 v. Chr.

Girekol

Höhe: 2'145 m

Vulkan Nr.: 213022 / 0103-022

Der Schildvulkan Girekol Tepe liegt unmittelbar nördlich des Nordausläufers des Vansees und nordöstlich der ostanatolischen Stadt Ercis. Der Vulkan entstand im Pleistozän und Holozän. Letzte Forschungen ergaben keine vulkanischen Ablagerungen mit einem Alter jünger als 360'000 Jahre.

Tenduruk Dagi

Höhe: 3'514 m

Vulkan Nr.: 213030 / 0103-03

Der Tenduruk Dagi ist ein Schildvulkan, welcher sich rund 1'800 m über die Hochebene von Dogubayazit nahe der iranischen Grenze erhebt. Er liegt südlich des Vulkans Ararat. In einer Caldera, welche nach Süden aufgebrochen ist, befinden sich zwei Aschenkegel. Im östlichen dieser beiden Krater befindet sich ein See mit warmem Wasser. Aus dem westlichen Krater ergossen sich in der Aufbauphase einige mächtige, sehr dünnflüssige Lavaströme, welche eine Fläche von 500 Quadratkilometern bedecken. Nach der Bildung einer Caldera ereigneten sich einige Flankeneruptionen aus einer von Norden nach Süden verlaufenden Eruptivspalte. Es bildeten sich Lavadome und basaltische Pahoehoe-Lavaströme, die sich in nördliche und südliche Richtung bis in eine Entfernung von 10 bis 20 Kilometern erstrecken. Während der letzten Aktivitätsphase bildeten sich zwei grosse basaltische Lavaströme und Aschenkegel an der Nordost- und Südost-Flanke. Vor etwa 2'500 Jahren ereignete sich ein Ausbruch an der Südost-Flanke, Gas- und Asche-Eruptionen fanden letztmals 1855 statt.

Ararat

Höhe: 5'165 m

Vulkan Nr.: 213040 / 0103-04

Der Stratovulkan besitzt zwei Gipfel. Er ist der höchste, volumenmässig mächtigste und östlichste Vulkan der Türkei. Der Doppelvulkan bedeckt eine Gesamtfläche von 1'000 Quadratkilometern. Dem Aufbau des Ararat folgten ausgedehnte Flankeneruptionen aus einer von Norden nach Süden verlaufenden Spalte. Es bildeten sich einige Aschenkegel und Lavadome sowie einige pyroklastische Kegel. Der Vulkan scheint im 3. Jahrtausend vor Christus sehr aktiv gewesen zu sein, da die pyroklastischen Ablagerungen Artefakte und Reste von menschlichen Behausungen und Siedlungsreste aus dieser Zeitspanne bedecken. Historische Aufzeichnungen berichten von phreatischen Eruptionen und pyroklastischen Strömen in der Zeit um Juli 1840.

Kars Plateau

Höhe: 3'000 m

Vulkan Nr.: 213050 / 0103-05

Das Vulkanfeld Kars Plateau entstand im Pliozän bis Mitte des Pleistozäns im Nordosten der Türkei.